Keitumer Predigten   Traugott Giesen   06.01.2002

Jona

Bibeltext: Der Prophet Jona, 1-4:

"Es geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amittais: Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht gekommen. Und Jona machte sich auf, machte sich auf zu fliehen, weg aus dem Antlitz Gottes und nach Tarsis fliehen. Er kam nach Jaffa und fand ein Schiff, das nach Tarsis ging, zahlte Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen. Da schleuderte der HERR einen großen Wind aufs Meer und es erhob sich ein großer Sturm auf dem Meer, dass das Schiff zu zerbrechen drohte. Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrien, ein jeder zu seinem Gott, und warfen die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, ganz hinten, und war in einen Tiefschlaf gefallen. Da trat zu ihm der Schiffsherr, weckte ihn und sprach: Was ist mit dir, dass du schläfst? Steh auf, rufe deinen Gott an! Ob vielleicht dieser Gott unser gedenken will, dass wir nicht verderben. Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, dass wir erfahren, um wessentwillen es uns so übel geht. Und als sie losten, traf's Jona. Und sie sprachen: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe? Wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du, von welchem Volk? Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und ehrfürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Da kam eine große Furcht über die Leute und sie fragten: Warum hast du das getan? Vor dem Herrn zu fliehen? Und was sollen wir mit dir tun? Dass das Meer stille werde und von uns ablasse? Denn das Meer stürmte immer noch heftiger. Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Ich weiß, das große Ungewitter ist um meinetwillen über euch gekommen. Doch die Leute ruderten, dass sie wieder ans Land kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer warf sich immer ungestümer gegen sie auf. Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns nicht verderben um des Lebens dieses Mannes willen und rechne uns nicht unschuldiges Blut zu; denn du, HERR, tust, wie dir's gefällt. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten. Und die Leute fürchteten den HERRN sehr und brachten dem HERRN Opfer dar und taten Gelübde. Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte..... Dann sprach der HERR zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land. Und es geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona: Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive und predige ihr, was ich dir sage! Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive, dem Auftrag gemäß. Ninive aber war eine große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß. Und als Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen, und einen Tag weit gekommen war, rief er und sprach: Noch vierzig Tage bis zu Ninives Untergang. Da bekehrten sich die Leute von Ninive zu Gott und unterzogen sich einem großen Fasten und, Groß und Klein, ging in Sack und Asche. Und als das vor den König von Ninive kam, stand er auf von seinem Thron und legte seinen Purpur ab und hüllte sich in den Jutesack und setzte sich in die Asche. und ließ ausrufen und sagen in Ninive als Befehl des Königs und seiner Gewaltigen: Es sollen weder Mensch noch Vieh, weder Rinder noch Schafe Nahrung zu sich nehmen, und man soll sie nicht weiden noch Wasser trinken lassen; und es sollen sich in den verhüllen, Menschen und Vieh, und zu Gott rufen mit Macht. Und ein jeder sollte ablassen von seinem bösen Wege und vom Frevel seiner Hände! Wer weiß? Vielleicht lässt Gott es sich gereuen und wendet sich ab von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben. Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege, da ließ Gott sich gereuen die Strafe, die er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht. Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war, weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte; denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen. So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben. Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Und Jona ging zur Stadt hinaus und setzte sich vor der Stadt nieder um abzuwarten und zu sehen, was der Stadt widerfahren würde. Gott der HERR aber ließ eine Staude wachsen; die wuchs über Jona, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt und ihm hülfe von seinem Unmut. Und Jona freute sich sehr über die Staude. Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach, ließ Gott einen Wurm kommen; der stach die Staude, dass sie verdorrte. Als aber die Sonne aufgegangen war, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde. Da wünschte er sich den Tod und sprach: Ich möchte lieber tot sein als leben. Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um der Staude willen? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod. Und der HERR sprach: Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?

Predigt:

Von 1400 Bibelseiten sind diese zwei Seiten mir die köstlichsten. Es gibt tiefgründigere, grundlegendere, brauchbarere: die Schöpfungsgeschichte bestimmt unser Menschenbild, die Geschichten von Abraham, Isaak und Jakob begründen eine neue Philosophie der Zeit - statt Kreislauf der Weg, die zehn Gebote und das Liebesgebot sind die Säulen unserer Ethik. Jesu Offenbarung, daß uns nichts scheiden kann von der Liebe Gottes, ist Basis des Glaubens.

Und doch: Nirgends anders ist es so unter die Haut erzählt, wie Gott zu uns ist. Die drei Seiten machen die übrigen 1397 nicht überflüssig, aber wie in einem Tautropfen sich Himmel und Erde spiegelt, so ist diese Geschichte von Jona die Wahrheit - kurz und bündig. Sie hat märchenhafte Züge. Kein Wal kann einen Menschen verschlucken und dann wieder heil ausspucken, keine Staude wächst in einer Nacht mannshoch. Aber die Geschichte ist um einer Wahrheit willen erzählt, die wir brauchen. Wir werden wahr, werden an die Wirkichkeit Gottes nah herangerückt, wenn wir mit Jona uns verwandeln lassen.

Es geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amittais. Der diese Geschichte erzählt, besteht darauf: dieser Jona ist eine historische Person, ein genau in der Geschichte lokalisierbarer Mensch erhält einen Ruf von Gott. Ist das auch deine, meine Erfahrung - von Gott angesprochen zu sein? Etwa Luther tat ein Gelübde, daß er Prieseter werde, wenn er durchs Gewitter heil durchkommt. Ich glaube mich auch zum Pastor berufen. Du dich zum Geschäftsmenschen, der gute Ware besorgt und bereithält. Du dich zu Vater , Mutter, zum Kirchenführer-Dienst in St. Severin, ein anderer zur Politik, ein anderer zum Orgeldienst, ein Paar zur Liebe. Von Gott berufen? Genügt nicht ein Talent, eine Begabung, der man folgt? Solange man eine Sache macht, und es könnte auch eine andere sein, ist das Wort Berufung zu hoch. Aber wenn einer weiß, was er muß, dann hat ihn eine Stimme ins Zentrum seiner Person getroffen. Und dann war das Gott. Wenn du weißt, was du musst, dann ist das Wort des Herrn zu dir geschehen.

Das ist wohl die Tragödie, daß wir vieles tun, was nicht viel mit uns zu tun hat, wegen der Leute, wegen der Eltern, wegen der Gruppe. Aber einmal wusste Jona: Es geschah das Wort Gottes. Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mein Angesicht gekommen. Jona muß reden, muß einer Stadt, der berühmtesten, größten seiner Zeit den Untergang prophezeien. Sicher, eine ungewöhnliche Berufung, aber auch Ärzte müssen Schlimmes ansagen, Richter Gefängnisstrafen aussprechen, Personalleiter müssen auch kündigen. Jona soll Ninive sagen: Eure Bosheit ist vor Gottes Angesicht gekommen. - Es ist ein Wissenszentrum, das von der Welt weiß, wir müssen das annehmen, sonst sind wir verloren, vom Winde verweht, und alles Leid, alle Tränen wären folgenlos im Vergessensfluß verschollen. Wir brauchen eine Instanz, die mich will und braucht, auch wenn ich von keinem mehr gewollt und gebraucht werde. Du, ich, wissen einen, der mit mir weiß. Von dem ich auch weiß, der schaut her. Mein Gewissen, das ist doch Ich vor ihm. Ich weiß mich vor einer Stelle, die zuständig ist, ich weiß mich vor dem Herzen der Welt vorhanden. Aber es gibt offenbar eine Strecke Handeln, da schaut Gott woanders hin. Oder: du übersiehst die Sünden der Menschen, damit sie sich bessern sollen. (Weisheit 11,23).

Jedenfalls Jona hört als Wort Gottes: Ihre Bosheit, ihre Bösheit ist von Gott wahrgenommen worden. Jetzt wird Gott handeln: Jona wird in Marsch gesetzt. Aber Jona machte sich auf, machte sich auf zu fliehen, weg aus dem Antlitz Gottes, nach Tarsis. Er kam nach Jaffa und fand ein Schiff, das nach Tarsis ging, zahlte Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen. Jona will diese Berufung nicht. Es gibt viele Gründe, sich einer Berufung aus der Tiefe zu widersetzen. Man fühlt sich der Bestimmung nicht gewachsen oder will es nicht so mühsam oder hat sich gerade neu eingerichtet. Wieviel Jobs nicht angetreten, wieviel Lieben nicht gelebt werden, wieviel Ängste oder Süchte uns von uns selbst Abstand nehmen lassen, wie wir uns lähmen, uns klein reden, wie wir weglaufen. -

Jona lief weg, in entgegengesetzte Richtung, kam nach Jaffa und fand ein Schiff, das nach Tarsis ging, zahlte Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen. Ob er meint, dort Gottes Einfluß entronnen zu sein? Er will den Auftrag loswerden, will machen, was er will; jedenfalls, wovon er meint, daß er's wolle. Doch er kommt in Schwierigkeiten, daß er sich an den Ohren in den Auftrag zurückgestoßen weiß. Und lieber totgehen will, also sein altes Ich ablegen will; egal, was dann. Da schleuderte der HERR einen großen Wind aufs Meer und es erhob sich ein großer Sturm auf dem Meer, dass das Schiff zu zerbrechen drohte. Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrien, ein jeder zu seinem Gott, und warfen die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, ganz hinten und war in einen Tiefschlaf gefallen. Die Früheren wussten, daß die Götter insgesamt zusammenhingen, vielleicht nur verschiedene Namen waren für den Einen. Jedenfalls ließen sie sich Toleranz. Widermenschlich aber galt ihnen, daß einer ohne Religion auszukommen schien. Jona war in einen Tiefschlaf gefallen. Eine Ohnmacht schien über ihn gekommen, nicht mehr zuständig sein wollen, es gibt von Alkohol bis Weltreise viele Sorten Aussteigen, Auszeit. Doch nicht beten, wenn nur Beten noch hilft, das scheint dem Schiffsherrn arrogant. Ein anderer schlief auch im Sturm, - Jesus -, aber nicht, weil er die Katastrophe nicht mehr sehen konnte, sondern weil er sich in Gottes Hand wusste, und auch der übrigen Mannschaft traute, sie täten das Mögliche.

Da trat zu ihm der Schiffsherr, weckte ihn und sprach: Was ist mit dir, dass du schläfst? Steh auf, rufe deinen Gott an! Ob vielleicht dieser Gott unser gedenken will, dass wir nicht verderben. Jona wird zum Gottesdienst verpflichtet, aber er will ja, daß der Sturm sein Werk tut. Er wirft mit das Los, weiß, daß er dran ist. Die Leute dringen auf ihn ein, "Was weisst du von den Mächten über uns von dir?" Ich ehrfürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. Und sie fragten: Warum hast du das getan? Vor dem Herrn zu fliehen? Jona kann s nicht sagen. Ja, es ist absurd, vor Gott fliehen zu wollen, "Wohin soll ich gehen, weg vor deinem Angesicht- nähme ich Flügel der Morgenröte und blieb am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen", sagt der Psalm 139,9ff. - Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Ich weiß, das große Ungewitter ist um meinetwillen über euch gekommen. Doch die Leute ruderten, dass sie wieder ans Land kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer warf sich immer ungestümer gegen sie auf. Es ist eine wunderbare Nächstenliebe unter den Menschen, sie wollen nicht glauben, daß Gott den Tod verfügt dem, der nicht auf ihn hört. Doch dann werfen sie ihn über Bord. Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte..... Dann sprach der HERR zu dem Fisch, und der spie Jona aus ans Land.

Der Fisch ist ein Bild für die Erfahrung: Ich werde durch die Mangel gedreht hin zu einer neue Chance, jetzt doch der zu werden, der man ist. Es kann sein, daß es sein muß, über Bord zu gehen aus seinem Gewohnten, daß man krank werden muß, um Last abfallen zu lassen; Daß man seine wahre Bestimmung endlich lebt. Daß man wird, wer zu werden, man den Auftrag hat. Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive, dem Auftrag gemäß. Er sagte Ninive an, daß ihr Böses vor Gott gekommen sei - und die Folgen eures Tuns sind fürchterlich: Der Untergang steht bevor. Was Ninives Sünde war, ist nicht gesagt. Aber das Volk bietet zur Buße Verzicht an. Der König schließt sich der Vernunft des Volkes an. Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege, da ließ Gott sich gereuen die Strafe, die er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht.

Damit sind wir in der Mitte des Geheimnisses Gottes, für uns. Eine Katastrophe ist fürchterlich oder geht gnädig aus, ein Unfall Halsbruch oder Beinbruch ab. Eine Schuld wird gerächt oder vergeben. Ein Weltkrieg endet mit Kapitulation, Strafe oder Folge? Auferlegte Vergeltung oder Rettung durch Feuer hindurch? Verhängt Gott Strafen oder verkehrt Gott mit uns im natürlichen Verlauf? Weisheit 11,16: "Womit jemand sündigt, damit wird er auch bestraft." - Gibst du zuviel aus, musst du aus deinem Haus; verbrennen wir zu viel Öl, das nicht nachwächst, werden wir oder unsere Kinder darben. Es sei denn, wir kommen zur Besinnung, was für den Gläubigen ja eine Bekehrung ist - ein Geschenk des Himmels, und wenn einer vernagelt bleibt, dann ist er auch bestraft, "Gott verstockte dem Pharao das Herz", nennt es die Bibel (2. Mose 4,21).

Es ist ein dunkles Geheimnis, wie Gott mit unserem Bösen zusammenhängt, er ja auch letztlich am eigenen Leib das Böse erleidet. Jedenfalls bekehrt sich Ninive oder wird bekehrt - je nach dem, wie man es sieht - jedenfalls: Das verdross Jona sehr, und er ward zornig Und wirft ihm vor, du bist gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte.- Nicht gerecht. Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Und Jona ging zur Stadt hinaus und setzte sich vor der Stadt nieder, um zu sehen, wie es weitergeht. Und es war sehr heiß. Da ließ Gott der HERR eine Staude wachsen; die wuchs über Jona, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt und ihm hülfe von seinem Unmut. Und Jona freute sich sehr über die Staude. Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach, ließ Gott einen Wurm kommen; der stach die Staude, dass sie verdorrte. Als aber die Sonne aufgegangen war, ließ Gott einen noch heißeren Ostwind kommen, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde. Da wünschte er sich den Tod und sprach: Ich möchte lieber tot sein als leben. Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um der Staude willen? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod. Und der HERR sprach: Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?

Unsere einzige Chance ist Gottes Liebe. Seine Kreatur ist so bedürftig, so intrigant, so gierig, jammert um Verlust seines Schattendaches und ließe die Bösen gern hinrichten. Wir wissen nicht, was wir verlangen, wenn wir von Gott Gerechtigkeit fordern. Wir wissen nicht, was rechts und links, was gut und böse ist. Wissen nicht die Folgen; wissen nicht, was relativ nur ist, und was absolut, nicht, was Sache ist, und was Gott ist. Bauen den Autos Kathedralen, wie jetzt bei VW in Dresden geschehen - und lassen Gott im Müll, siehe die Kinder auf den Müllkippen. Wir haben wohl unsere Geschichte des Jona noch vor uns. Amen.

Drucken