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Traugott Giesen Kolumne vom 12.07.1997 aus Hamburger Morgenpost

Hochzeit muß gefeiert werden

Wir freuen uns doch, wenn ein Brautpaar in geschmücktem Auto oder Kutsche mit Korso die Straße längs kommt. Noch Fremde entbieten Grüße, hupen ihnen Glück und Segen. Zuviel steht auf dem Spiel, als daß die Beiden stumm und dumpf zur Tagesordnung übergehen, ungefeiert.

Himmel und Erde küssen sich, wenn zwei sich einig werden, immer wieder einig werden zu wollen. Kriege hat man um Ehen geführt und vor allem mit ihnen beendet. Vermählung heißt nicht umsonst dieses höchste Menschenfest, weil mit Riesenmahl und Ehen der Streit zwischen Sippen und Völkern beendet wurde.

Und auch heute, wo viel Persönliches ins Private sich zurückzieht, fordert die Ehe zweier Menschen öffentlichen Respekt. Recht so, daß unsere Gesellschaft dies Bündnis schützen will. Denn die Beiden sind eine Feuerstelle der Gesellschaft, sie geben sich Schutz und Hilfe, sie werden sich verwandter als durch Kindschaft oder Elternschaft. Sie haben einen Schöpfungsauftrag, der auch in anderen Liebesverhältnissen nachgeahmt wird: Sie wollen einander ergänzen, in Freude und Leid nicht verlassen, wollen einen Lebensweg gehen. Und dessen Anfang sei geheiligt durch ein Fest, möglichst natürlich mit Kirche.

Die Bibel weiß, daß der erste, der Alleinmensch wie im Tiefschlaf west, und erst mit dem Gegenüber richtig erwacht: "Das ist ja Fleisch von meinem Fleisch", ruft Adam angesichts von Eva, und "werden die zwei ein Fleisch."

Mit diesem Einen immer wieder einig und ganz werden wollen, ein gemeinsames Haus der Liebe, der Sprache, der Ideen und Aufgaben bauen und gemeinsam Hüter mehrerer Leben werden - das haben sie vor. Ehe ist mindestens auf die Dauer "bis daß der Tod uns scheidet" angelegt, weil wir solange brauchen, liebende Menschen zu werden. - Der Ehepartner ist doch der erste mir auf den Leib geschriebene Nächste. Diesem ersten, besten Nächsten Gutes tun, ihn schützen vor den Gespenstern der Verneinung, ihn herausführen aus den Labyrinthen der Angst, ihm Lach- und Leidgeselle sein, auch Bürge für den guten Menschen, der in ihm steckt. - Ehe ist Arbeit, wohl wahr.

Die eheliche Liebe befruchtet auch die andern Beziehungen und Bündnisse. Wie umgekehrt: was draußen erfreut und stärkt, fließe in Ehe ein. - Nichts stärkt Gemeinschaft mehr als eine liebevolle Ehe. Nichts fördert Ehe mehr als gelingende Gemeinschaft.

Weil aber auch Schatten bei uns ist, hat der Traum vom Paar es schwer, real zu werden. Auch schlagen die Frustwellen von draußen oft ungebremst ins Eheboot. Ohne mittragende Mitmenschen ist das Paar sich ausgeliefert; sprachlos und müde enttäuschen sie einander oft. Um so wichtiger ist dem Paar der Freundeskreis, die Gemeinde, und eben das Fest zum Start. Mögen viele sie in ihrem Wunsch bestärken, daß Gott sie einander anvertraut und darum ihre Liebe nie ende. Jedem Paar ein jauchzendes "Viel Glück!"


 




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