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Traugott Giesen Kolumne 08.05.1999 aus Hamburger Morgenpost

Zukunft braucht Kirche

Kirche ist der gute Ort im Quartier wo Lebensmut zu holen ist. Die Corporate Identity eines jeden ist da verbrieft. Mein Wesen kann ich da geklärt bekommen. Aus tiefen Quellen sprudelt der Sinn vom Ganzen, wovon du und ich ein Teil sind.
Die Mitte von Kirche heißt Gottesdienst, eine Veranstaltung ganz eigener Art. Gefeiert wird die Gegenwart Gottes. Natürlich ist die Energie des Lebendigen in jeder Art von Wirklichkeit. Aber die Erfahrung der Menschen mit diesem wunderbaren Herz der Wirklichkeit, die Geschichte Gottes mit seinen schwierigen Menschen wird hier berichtet und angefügt.
Menschen kommen zusammen, singen, beten, denken gemeinsam nach � haben auch einen Vordenkenden, aber der ist mehr Souffleur oder Schrittmacher zum eigenen Lebensvertrauen. Daß wir einen Ort für Religion brauchen, leuchtet ein. Religion ist ja Rückbindung zum Ewigen, und die braucht den Hallraum der Gemeinschaft. Wie die Stadt, in der ich wohne, nicht von mir allein gebaut ist und Sprache ich nur mitsprechen kann, so sind die wichtigen Menschheitsfragen uns gemeinsam. Wir beleihen den Mut und die Liebe der in Jahrtausenden gereiften Menschheit.
Kirche spannt ein Netz des Vertrauens und ist eine Geschwisterschaft, Kirche ist das Rückrat der Moderne.
Jesus und seine Auferstehung ist Codewort für offene Zukunft; welches sonstige Bild hat ähnliche Sprengkraft? Der tanzende Schiwa, der die kosmischen Welten hält, hat auch Strahlkraft. Aber der leuchtende Planet Jesus ordnet die Verhältnisse mit Liebe und ist jedem Hirte und Freund. Wir brauchen diese Ikone in uns. Sie verbürgt die Teilhabe am Göttlichen, wieviel Kreuz und Mühe auch zu bestehen ist.
Wie backt man aus diesem Glaubens-Schatz die kleinen Brötchen des Alltags? Ein guter Nachbar sein, entschuldigen, zum Besten kehren, in Arbeit bringen, zuhören, wahrnehmen � das passiert ja und muß mehr werden. Und wo es passiert, ist Heiliger Geist. Wir brauchen viel Zuversicht zu taugen. Kirche ist, wo wir einander beibringen: Gut, daß du da bist; gut, daß du du bist! �
Kirche ist, wo Menschen sich annehmen als Kinder Gottes, als Geschwister, als Beteiligte an einer guten Schöpfung. Kirche braucht ganz wenig feste Zeremonien und ganz viel Schwungkraft, es gut zu machen.
Noch haben wir das Gefüge der Kirchen, Gemeinden, der Festtage und christlichen Lebensbegründungen. Noch haben wir eine christliche Ethik, die Würde des Gewissens, die Ehrfurcht vor dem Leben. Wir müssen den Stoff, aus dem die Zuversicht ist, weitergeben an nächste Generationen. Zukunft ohne Kirche � das wäre wohl nur Zeitbrei und fidele Resignation.
 


 




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