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Dein Reich komme

Du in einem guten Spiel

Die Schlagzeilen werden schlimmer, und wir alle werden älter. Die Zukunft scheint hinter uns zu liegen, und schon die Kinder malen mehr Trauerbilder. Die kurze Phase der Aufsteiger klappt früh zusammen, eine Krise der Lebensmitte wird schon ab 36 gefühlt. Wir können unsere wahre Bestimmung hier nicht erstellen, nur dem Wink gehorchen, einer Tendenz folgen, eine Leitlinie glauben, diesem Jesus nach: �Liebet einander. Die Liebe tut nichts Böses.� (Römer 13,8.10) Alle anderen Regeln und Maßstäbe werden von der Zeit weggeweht wie Spreu. Der Tod ist die scharfe Klinge des Zeithobels - alle Gewaltwerke zerfallen, alle Hände an den Schalthebeln der Macht müssen sinken. Was bleibt, stiften die Liebenden (Jörg Zink).

Ungeheuerlich ist der Mensch in seiner Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, ob Gutes daraus wird für viele oder Verheerendes - der Mensch ist freigesetzt zu Glanz und Elend, zu beglückender Kunst oder Morden. Wir können so tun, als würden wir Herren des Spiels sein, indem wir den Wert der Karten bestimmen - können einen vorziehen, andere benachteiligen, den begünstigen, dem schaden. Wir können aber auch Schönes bewirken, können lieben, andere sättigen und ihnen zum Recht verhelfen, sie ermutigen und schön finden, was dann auch den anderen schön macht.

Es ist offen, wer du sein wirst, jenseits von Erbgut und Erziehung. Goethes Sohn hat kein einziges Gedicht geschrieben, und viele Kinder von Mördern retteten Leben. Es ist offen, wer du sein wirst: Von einer Stunde zur anderen kann Verwandlung in dir geschehen - Absturz oder Bekehrung, wir können zum Totschläger oder zum Helden werden, je nach Gunst der Stunde. Was an dir liegt: Folge der Tendenz: Liebe, teile, stärke, tröste, kläre, hilf, denk nach, verstehe und du liegst im Trend mit Gottes Handeln an dir. Das ist die andere Seite der Wirklichkeit. Die eine: Du kannst dir Ziele setzen und dich zum Spielmacher erklären. Die andere: du bist inklusive deiner Freiheit eine Karte in Gottes Spiel. Du siehst weder Gott noch die anderen Kartenwerte. Du kennst deinen Wert nicht. Du kannst auch deinen Wert nicht festlegen durch Vergleiche.

Du, ich, eine Karte in Gottes Spiel. Das zu glauben heißt: du kennst den Sinn vom Spiel des Lebens; Gott macht sich Freude. Seine Freude ist Liebe. Befreundung ist der Sinn des Lebens. Welchen Wert du im Spiel hast, weißt du nicht. Deine kleinen Nebenabrechnungen, deine kleinen schwarzen Kassen, deine private Buchführung, was das Leben dir bringe, das sind Rechnungen nebenbei, so kannst du deinen Wert nicht feststellen.

Lass ab von dieser Rechnerei. Du bist zu Höherem geboren. Lass dich benutzen vom geheimen Treiber des Lebens. Er betreibt sein Spiel. Du Aber lass dich ausspielen in die ungeheuer gemischte Gesellschaft, die alle meinen, sie machten ihr Spiel. Du weißt: wir werden gespielt von Gott. Dann weißt du auch: du bist gehalten von Gottes Hand. Du musst dich nicht stützen auf dein Gewissen, deine Empfindungen, dein Tun, sondern auf Gottes Verheißung und seine Wahrheit (Martin Luther). Du wirst immer genug haben, um in Gottes Spiel Karte zu sein und endlich sogar Mitgewinner.

Was wir uns zerfleddern in Positionskämpfen, Anerkennung erzwingen Wollenphon Personen, die auch nur schlichte Menschen si9nd. Ist es denn wirklich nötig für dich, dass genau dieser dich schön findet, gerade dieser Mensch dich brauchen soll? Ist er der Herr des Brotes in der Gegend? Lieber Karte in Gottes Spiel als der Menschen Knecht.

Predigt aus St. Severin, Keitum; veröffentlicht in: Traugott Giesen - Vater unser in Ewigkeit. Amen - Radius-Verlag, 1993, vergriffen.


 




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