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Kolumne 11. Dezember 2004 - <br>Vier Minuten Grundwissen �ber Weihnachten

Traugott Giesen Kolumne 11.12.2004 aus "Die Welt" Ausgabe Hamburg

Vier Minuten Grundwissen �ber Weihnachten

Himmel und Erde

von Traugott Giesen

"Geboren von der Jungfrau Maria" - wie soll das gehen, fragen nicht nur Konfirmanden wegwerfend, ahnungslos. Dabei ist dies Bild für Innen eines der tragenden Geheimnisse der Menschheit. Die Geschichte von der himmlischen Geburt befeuert die Wissenden mit einem Selbstbewußtsein, das nicht von schlechten Eltern ist. Unser Selbstbewußtsein, unsere Achtung und Würde wurzeln zutiefst nicht in Erb-gut und Familienehre, wachsen nicht aus Leistung. Sondern du bist Sohn, Tochter Gottes, weil Bruder, Schwester des Jesus - du geliebt, gebraucht von Gott. Der wurde Fleisch, wurde ein Stück Irdisches, wurde Mensch in diesem Jesus. Seitdem sind wir nicht hergelaufene Irgendwas, sondern sind auch Kinder Gottes. Das macht uns heilig, ewig gültig, macht uns schön, das macht uns zu Licht der Welt, zu Jüngerinnen und Jüngern Jesu, in denen der Herr noch größere Wunder tut als zu seinen irdischen Zeiten.Wir machen uns aber immer wieder klein und häßlich, treten und lassen uns treten, oder drehen ein großes Rad, bis wir tief stürzen. Vor allem verpaßt mancher die Kurve zu einer seinen Fähigkeiten angemessenen Normalität, meint er doch, er müsse weniger sich mühen um andere, als die sich um ihn; hält sich für privilegiert, mehr gemocht zu sein, als er die andern mag. Wegen unserer Schwächen fällt es uns schwer, an unsere Gotteskindschaft zu glauben.

Der Garant unseres edlen Wesens müßte selbst qualifiziert sein vom Himmel, er müßte prämiert sein in seiner göttlichen Qualität. Genau das leistet die Auferstehung. Biblisch heißt das: "Gott hat ihn erhöht, auf daß er sitze zurRechten Gottes."

Wird Jesus am Ende des Lebens als Sohn Gottes erwiesen, und hat er schon zu Lebzeiten Wunder gewirkt, dann war auch sein Anfang nicht von schlichten Eltern, sagte sich die erste Christengemeinde; sagt, Gott hat ihn selbst gezeugt, Maria "hat empfangen vom heiligen Geist", und dem Josef wurde im Traum geflüstert, daß die Schöpfung in Maria schon seine Richtigkeit habe.

Natürlich ist die Jungfrauengeburt nur ein Bild für die Gottessohnschaft des Jesus. Der Sinn des Bildes ist: Der wahre Vater, die wahre Schöpferin von Jesus, und dann auch von uns, ist Gott; unsere Eltern sind Mitarbeiter und erste Engel, sie zeugen, gebären, sorgen, erziehen, sie erden uns; aber daßwir wir selber werden, das macht die Macht des Lebens. Im Unterbewußtsein wissen wir von diesem höheren Gewolltsein. Keiner noch hat sich bei seinen Eltern bedankt für Zeugung und Geborenwerden. Wir wissen im Zipfel unserer

Seele von unserer wahren Heimat, warum wir übrigens hier auch immer irgendwie Fremde bleiben, bis wir wieder "heimgehen".

Kaum einer hat Lust, es so theologisch-tiefgründig zu wissen, vielen reicht das Kind in der Krippe als Bild des Frieden. Aber etwas mehr sollten wir schon zu sagen wissen von diesem wesentlichen Baustein unseres christlichen Weltbildes. Ehe wir Zugewanderten Bekenntnisse abverlangen, sollten wir zehn Sätze über Christi Geburt zusammenkriegen.


 




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