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Zauberton
14.11.2016
14:05 Uhr
     
Ja, schön, Marie. Und er hat gut verdient damit. Aber der Staub in dem Armengrab hat eine Flöte geschaffen, bei deren Zauberton selbst wilde Tiere wie ich Freude fühlen und das schon seit über 200 Jahren. Wir gehen mit ihm zuweilen in die Heil'gen Hallen und wissen oder ahnen, was das ist. Es hat auch mit Treue zu tun.
Dann schuf er noch eine Orgel, nämlich dieses Miteinander der Stimmen und Charaktere, diesen Hass der Rache der Hölle, diese Ruhe in Bass, das Jubilieren der Pa-pa-pas, die sich finden, der würdige Mut des Hauptpaares, die Schönheit.
Und das rührte Ingmar Bergman, einen großen Künstler, der auch seine Probleme mit Frauen hatte. Und mit Kirchen. Es rührte ihn diese einfache Botschaft, in große Stimmen und Musik verpackt. Und er machte einen überaus herrlichen Film daraus, in dem er die Zuschauer zeigt, wie sie lächeln, hingerissen sind.
Da sind keine Sprünge, Brüche (cracks), sondern ein übergeordnetes Ganzes aus Verschiedenen.
Und ja, sagen wir, die Papagenos gehören auch dazu.

Und wie ich die Juden kenne - und ich kenne sie recht gut als Realisten vor dem Herrn - würde Cohen sagen: "Hast ja recht. Ich seh' das ähnlich. Aber mein Auskommen und die Medizin ziehe ich doch Mozarts Zeiten vor."
Und so wurde er alt und Mozart nicht. Und Schiller starb auch an Lungenentzündung. Und ihr gesamtes Werk muss man eigentlich jeweils in diese kurze Lebensspanne packen, um zu wissen, was sie geleistet haben. Auch das von Schubert, Schumann, Mahler, Beethoven oder auch Novalis.

Soll heißen, unser Werk in unserer Epoche ist weniger die Kunst und die Musik, sondern es ist die Medizin. Die Säuglingssterblichkeit in den Griff bekommen zu haben und den Tod der Mutter im Kindbett, die Lungenentzündung behandeln zu können und die Tuberkulose an den Rand gedrängt zu haben. Knochen wieder gerade zu kriegen nach Frakturen, Schlaganfall-Units aufgebaut zu haben, Herzen transplantieren zu können, manche Tumorleiden heilen zu können. Das ist das große achievement unserer Epoche. Und mehr sauberes Wasser.

Das werden uns spätere Historiker anerkennen.
 
Marie
13.11.2016
23:26 Uhr
     
Ring the bells that still can ring,
Forget your perfect offering,
There is a crack in everything.
That´s how the light gets in.

Was für wunderbare Zeilen! Zum Hineinwachsen die beiden letzten.
Wir können vergleichen und bewerten, sind aber nicht dazu verpflichtet.
Die Eine läßt Bach , den Andern läßt Cohen etwas von Himmel (im Sinne von TG unten) ahnen.Ich liebe Beide, habe zu einer großen klassischen Musikkenntnis, ohne mein Zutun im Elternhaus angelegt,
spät erst L.C. entdecken dürfen durch einen Freund.
Übrigens nannte L.C. 2007 (sehr schönes SZ-Interview von J. Waechter) Vergebung und Güte das Wichtigste in seiner Partnerschaft.
 
Lied von der Erde
13.11.2016
12:57 Uhr
     
Aber der beste Vergleich, tg, ist eigentlich Gustav Mahler, weil er auch Jude war. Er konvertierte zwar, aber nur, um Chef der Wiener Staatsoper werden zu können.

Mahler, da geht Cohen im Kriechgang hinterher. Während Mahler die perfekte Musik suchte, immer wieder neu, suchte Cohen die perfekte Frau. Das ist der Unterschied zwischen gestern und heute. Der gestern grübelt-komponiert sich durch sein kurzes Leben, der heute ..... sich durch sein langes Leben. Die Punkte ersetzen. Daraus machen sie dann Musik und meistens erst, wenn sie genug Gras intus haben. Und das nennen wir Genie. Hach
 
Haa-leluja
13.11.2016
12:41 Uhr
     
Schön geschrieben, tg, und sehr gut verständlich, daher wunderbar.

Ich selbst kenne Cohen gar nicht so gut. Doch, doch, ich habe mal zwei CD's von ihm gekauft, aber die gesamte Musik der zweiten Hälfte des 20. Jh bis heute stößt in mir auf eine Firewall aus Bach, Beethoven, Mozart, Mendelssohn und anderen wie Rachmanininov, Grieg und Schumann. Oder Strawinsky, und und, und. Diese ganzen Sänger können keinen Heine in Kombination mit Schumann. Sie verdienen viel zu viel Geld, wenn ich an den Komponisten von "Dies Bildnis ist bezaubernd schön" denke.
Sie haben ein langes Leben, wenn sie nicht an Drogen sterben, sie haben es viel besser als der Komponist von "Zion streckt ihre Hände aus, doch da ist niemand, der sie tröstet", der an einer Hirnblutung verstarb wie auch seine Schwester Fanny Hensel. Sie müssen nicht kämpfen wie Robert Schumann und dann verzweifeln. Und taub eine Neunte Symphonie machen könnten sie gar nicht; jeder würde sie bedauern und sie würden in ihrer hehren Opferrolle ersticken. Wenn man sie an jenen misst, können sie gar nichts, nicht einmal sechs Kinder in die Welt setzen wie Schumann oder an die zwanzig wie Bach.
Sie reden in ihrer Musik die halbe Zeit über Sex und Frauen, können aber nicht zeugen. Bis auf Biermann. Biermann kann das, ist auf dem Erdboden, und er kommt durch meine Firewall. Die meisten anderen sind gewaltig überschätzt, und wenn sie junge Dinger zum Kreischen bringen, finde ich sie abstoßend. Aber das hat mehr Michael Jackson geschafft, dessen Song "Billie Jean" es immerhin durch meine Firewall geschafft hat.
Trotzdem finde ich den ganzen Hype um diese Großverdiener widerwärtig, wenn ich bedenke, dass Mozart in einem anonymen Armengrab liegt und sie heute sich wähnen, als herrschten sie über "Heil'ge Hallen."

Und dort im Himmel will ich Beethoven, Mendelssohn und Mozart treffen, und wenn Gott mitliest, gelingt das. Aber manchmal schafft es ein ganz einfaches Lied durch meine dicke Firewall: "Singin' in the Rain" oder "Somewhere over the Rainbow". Auch "White Christmas" und überhaupt Frank Sinatra. Aber das kommt selten vor.
Und durch die Wand des Hallelujah von Händel kommt nichts, das ist das Beste überhaupt.
Ha-leheelujaah!
 
tg
12.11.2016
18:13 Uhr
     
Mit Himmel meine ich jene Zeit, jenen Zustand, jene Wesensart, die mich, die uns vollständig macht. Die uns einbettet oder einfließen lässt in ein Zugehören zu Dem Ganzen, zu Allem, und Allen.


Ich freue mich auf eine neue Nähe zu allen, denen ich nahe war. Und die ich versäumt habe und sie mich. Ich freue mich auf Fülle an Freude und Frieden - vor allem an ein Lieben, das nicht abbricht, das nicht enttäuscht und versäumt. "Was allen in die Kindheit schien, und wo noch keiner war: Heimat."So der letzte Satz von Ernst Blochs´"Prinzip Hoffnung".


In diese Richtung geht auch mein Gedenken an Leonard Cohen: Er hat uns so viel Heimatsehnsucht vorgespielt und uns Mut gemacht, Das Hier mit Hingabe zu nutzen.Wissend, dass wir hier endlich sind und hier nicht heil werden können. Aber trösten können wir uns und bestärken in der Gotteskindschaft, also stark machen uns in Zuversicht, zu taugen für einander. Und dass Gott noch viel vor hat mit uns- Er selbst ist noch mit uns in der Wüste hin zum Gelobten Land.


Ich sagte manchmal, Hier sei nur Übung, Anbruch, Ouvertüre, Vorgeschmack - das hilft mir, Unmögliches sein zu lassen aber das Mögliche mit "Lust und Verschmitztheit" zu feiern , zu gestalten, zu genießen. Selbst gern ich sein und andern helfen, dass sie gern sie selbst sind- auf dem Weg Seiende in Richtung HERRLICHKEIT: Wie die aussieht und sich anfühlt, ie sie klingt:Was sagt Bloch: "Neugier , Jagdtrieb, Flügelschlag"- davon konnte man bei aller Melacholie bei L.C. etwas erlauschen.
 
Orbart
11.11.2016
21:39 Uhr
     
Ich frage mich immer,warum wir überhaupt so empfänglich für Musik sind.
Alleine von der Evolution her läßt sich das ja nicht ableiten.
Für das Ungeborene war vielleicht der Herzschlag der Mutter wichtig,für den Erwachsenen der Gesang der Vögel oder der Klang der Stimmen seiner Sippe von Bedeutung.

Aber die von Menschen geschaffene Musik mit ihren Regeln,ihren Spannungsbögen,ihren Ahnungen und Erfüllungen,ihren Harmonien und Energien?

Musik ist wie ein Versprechen für eine Welt,die über unsere Alltagserfahrung hinausgeht,ein erster Vorbote für etwas Kommendes mit all Tröstungen und neuen Chancen...............

Ich glaube ,das spüren wir alle,wenn uns Musik berührt.
 
Also bitte
11.11.2016
20:14 Uhr
     
Och nee, tg, so ein Unsinn. Wer hat ihn denn schon persönlich kennengelernt? Ein Grund mehr, sich zu freuen, dass es im Leben einigen Genies gelungen ist, etwas so Geniales zu erfinden wie die Musikkonserve, die uns das erhält.
Runter auf die Erde und den CD-Player anstellen.
 
ds
11.11.2016
15:46 Uhr
     
...aber nicht drängeln....wie du es auch mal gesagt hast..............LG Delf  
tg
11.11.2016
11:23 Uhr
     
wieder ein Grund mehr, sich auf den Himmel zu freuen...  
ein letztes Mal...
11.11.2016
09:56 Uhr
     
...Hallelujah

So long, Leonard Cohen.
 
DS
09.11.2016
14:07 Uhr
     
ja, habe was ausgelassen: " "Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr´ s denn nicht" (Luther 2017). Das Erkennen bezieht sich doch auf das, was aufwächst...Danke für Hinweis.. Delf  
dH
09.11.2016
13:35 Uhr
     
Ich bin komischerweise ganz zuversichtlich.
Ich denke, dass Donald Trump bei weitem nicht so schlecht ist wie er hier in den Medien dargestellt wird. Und besser als H. C. ist er allemal.
Ich bin eigentlich ganz froh. Bei Hillary fühlte ich ein noch größeres Grausen.
 
A.
09.11.2016
12:14 Uhr
     
Ich weiß nicht, ob ich für Trump votiert hätte, wäre ich amerikanisch. Aber sicher ist, ich hätte nicht für Hillary gestimmt. Vielleicht hätte ich es salomonisch gelöst, leerer Wahlzettel. Tatsache, wenn man Demokrat(in) sein will, darf man nicht versumpfen, so dass man dann im Wahlkampf gegen seinen eigenen Mist kämpfen muss.
Die erste Frau, die amerikanische Präsidentin wird, sollte sauberer sein. Condoleeezza Rice hätte das auch gewonnen, gute Außenministerin im Vergleich zu Hillary. Wollte zuerst Pianistin werden.
Was sagt Obama, der besser Pastor geworden wäre?: Dass die Sonne auch weiter aufgeht, also dass die Erde sich weiter dreht. Die Schwarzen liebten ihn nicht alle, übrigens. Group Think existiert nicht in dem Maße.
 
jakobus
09.11.2016
09:38 Uhr
     
Seid stark und fasst neuen Mut –
ihr alle, deren Hoffnung der HERR ist! (Psalm 31,25)
 
DS
09.11.2016
09:14 Uhr
     
...Brexit. AfD, Trump....deuten?? "Siehe, ich will ein Neues schaffen, erkennt Ihr´s denn nicht" Jes 43,19. Nachdenklich Delf  
tg
07.11.2016
15:13 Uhr
     
Die moderne Geschichte ist der Dialog zwischen zwei Menschen, einer der an Gott glaubt ; ein anderer, der glaubt, Gott zu sein(Georg Steiner). Das ist doch genial. Von Ferne scheint auch die US-Wahl diese beiden wiederzuspiegeln. Die Lage ist schon beunruhigend. Als ginge die Menschengemeinschaft aus den Fugen. Aber heil war sie doch noch niemals.  
tg
01.11.2016
09:48 Uhr
     
Mal schönen Dank an Martin Luther,. besser: Für M.L. Sogar Bruder Papst feiert sein Erscheinen mit. Er hat die Bibelenergie wieder ans Licht gebracht: Gott liebet Dich und braucht Dich. Ohne Wenn und Aber. Das hat unermessliche Folgen: ein herrliches Selbstbewußtsein, eben nicht aus uns selbst , etwa aus Leistung oder Besitz oder Frömmigkeit. Sondern für uns aus Gnade von oben, aus Willen Gottes.
Das stärkt zu Freude am Leben, zu Nächstenliebe und Zuversicht. Gut ist es, Christ zu sein, egal, welcher Konfession.
 
Dorothé / Augustiner
31.10.2016
14:34 Uhr
     
Die beiden Wald -Torpedos freuen sich, dass Sie, liebe Kathrin, nach ihnen fragen und machen Wedelchen nach Hamburg. Nein, diesmal sind sie ausnahmsweise im Augustinum geblieben, wurden sehr liebevoll von einer Sylter Freundin in meinem App. versorgt und eingehütet und haben wie immer schöne Waldspaziergänge gemacht. Der Grund war, dass Frau Schröder ihren Geburtsort Swinemünde gerne noch einmal sehen wollte, was auch sehr schön für sie war. Ein sehr freundlicher ehem. polnischer Marineoffizier, der früher in Brüssel tätig war und gut Englisch sprach, war unser kompetenter Führer - vermittelt durch die Reception. Er holte uns im Strandhotel in Heringsdorf ab und zeigte uns alles Wissenswertes. Aber... 4 Tage ohne Pünktchen und Mali waren genug, und die Freude zuhause war auf beiden Seiten groß.  
P.S.
31.10.2016
12:43 Uhr
     
Waren Pünktchen und vielleicht auch Mali mit im Urlaub auf Usedom?

;-)
 
dH
31.10.2016
08:12 Uhr
     
Liebe Dorothé, ich hatte Sie hier schon sehr vermisst und freue mich sehr, von Ihnen und Ihrem Urlaub zu lesen. Und Ihre klaren und so positiven Worte sind so schön und unterstützen noch mehr meine Zuversicht. Danke! Es sieht alles gut aus, mein Mann geht auch seit einiger Zeit wieder ganz normal zur Arbeit, eigentlich sind wir sehr froh.
Liebe Grüße von Kathrin
 
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