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Autor Nachricht
Helmuth
05.05.2020
09:31 Uhr
     
späte Reaktion auf die Frage, warum grade dieser Text zu "Der Herr ist mein Hirte"? Dass "der Herr" im Psalm das Festmahl als Servicekraft (dienend) vorbereitet und begleitet, hatte mich vorher so noch nicht erreicht und es schloss sich erstmals zusammen mit "sich alle Dinge (des Lebens) zu Besten dienen" zu lassen. Gott, Liebhaber des Lebens und möglicherweise sogar "das Leben selbst".  
MUT
04.05.2020
14:22 Uhr
     
Dr. med. werauchimmer :-) SIE SPRECHEN MIR AUS DEM HERZEN  
Dr. med. werauchimmer
04.05.2020
10:40 Uhr
     
Die Augustiner sagen es, TG. Ohne Wirtschaft würden wir keine Medizintechnik mehr haben. Die meisten Geräte kommen von Siemens, Philips und GE. Die erste Impfung wird vermutlich aus Israel, den USA oder GB kommen, Zwei deutsche Firmen sind vorn dabei. Bei der Impfung wird es nebenbei darum gehen, ob sie Nebenwirkungen hat. Und es ist gar nicht sicher, ob eine machbar ist. Wichtiger ist die Entwicklung und vor allem Vorratshaltung von wichtigen Medikamenten. Es laufen Versuche mit Malariamitteln, Remdesevir und Plasma von Genesenen. Etwas fehlt in der heutigen Medizin: Die würdige Begleitung Schwerkranker, unterstützend mit Morphium, in Zusammenarbeit mit Theologen, vonseiten der Medizin. Die Begleirung in die andere Welt. Wird auch unterirdisch bezahlt. Nur Gerätemedizin ist lukrativ. Ein Labormediziner verdient um Klassen mehr als ein Kinderarzt, der viel Zeit damit verbringen muss, mit den Eltern zu reden. Es ist mir ein Grausen geworden, zu beobachten, wie man Ältere, Kranke isoliert und dann einsam sterben lässt, wie man das einfach so für sie "organisiert". Zuerst gesehen in China - dort nicht verwunderlich - und dann im katholischen Italien und in Spanien. Grauenvoll. Auch für einen würdigen Lebensbeginn musste von Müttern gekämpft werden. Am Lebensende ist Not am Mann. Die Medizin wird zum Menschenfeind, aber wir, Krankenhausärzte und Schwestern, haben das nie gewollt und nicht bestellt.  
die Augustiner
02.05.2020
08:52 Uhr
     
Ja, das sind gute Gedanken treffend formuliert, doch dürfen wir u.E. nicht vergessen, dass wir das alles nur mit einer gut funktionierenden Wirtschaft stemmen können. Die Situation ist für alle Beteiligten äußerst schwierig, denn niemand weiß wirklich etwas über das Virus.
Uns bleibt nur , in Wartestellung zu verharren , zu hoffen und zu beten.
 
tg
28.04.2020
10:28 Uhr
     
Gut, Bruder Schäuble: Leben ist nicht alles. Aber gegen alle Mißverstehenden: Nicht die Wirtschaft soll den Vorrang haben. Sondern die Menschenwürde. Also nicht Leben verlängern um jeden Preis, sondern auch sterben dürfen, wenn es gut ist, vom Leben zu lassen. Und Brot, Bildung, Arbeit, Kultur, gemeinsames Beten brauchen Raum. Und man kann nicht eingesperrt bleiben, damit das Virus einen nicht erreicht. Menschennähe, Freiheit, Liebe müssen möglich bleiben. Auch müssen wir wieder unsere Grenzen öffnen für Verhungernde, müssen Medizintechnik weitergeben, werden unserm Land nicht mehr Anticorona-Impfstoff - wenn er gefunden ist- sichern als wir ihn anderen Ländern mit beschaffen. Wir brauchen uns alle mehr denn je.  
tg
23.04.2020
19:45 Uhr
     
Drank für den Tipp. Aber was ist Dir wichtig, hilfreich, wie ist Dir der 23. Psalm mit Roths Auslegung inniger geworden, ganz persönlich?  
Helmuth
20.04.2020
14:12 Uhr
     
Von Patrick Roth gelesen, Anlass Corona,Worte zum 23. Psalm. Ostern 2020«, neue Fassung 13 Minuten https://www.youtube.com/watch?v=afJRhkaUdqw&feature=youtu.be  
Luise
20.04.2020
11:13 Uhr
     
Was wäre ein geistig- spiritueller Klimawandel meines Herzens? könnte ich mich fragen - weiterhin im komfortablen Konjunktiv. Hilde Domin spricht im Indikativ:

So wie der Vogel
innehält und sich wendet im Flug,
so jäh, so ohne Grund
dreht sich das Klima des Herzens.
Weiße Flügelsignale im Blau,
Auferstehung
all unserer toten
Blumen
im Osterwind
eines Lächelns

Hilde Domin (aus "Osterwind")
 
Flügelfreundin
17.04.2020
08:25 Uhr
     
Die Niederungen meines Alltags waren schon sehr niedrig, wenn ich Ihn ansprach. Allein die Anrede, meistens nachts, machte, dass das Niedrige unscheinbar wurde oder Schweres leichter. Ich war regelmäßig dankbar, dass ich ihn überhaupt ansprechen konnte. Viele Menschen haben diese Möglichkeit aus ihrem Leben ausgeschlossen, lächeln gar über andere, die sie nutzen. Ich kannte mal ein altes Haus mit einer Geheimtreppe hinter einem Kamin. So ähnlich ist es geworden. Etwas ist schwierig, und dann nutze ich die Geheimtreppe. Sie ist erstaunlich gut beleuchtet. Er sagt übrigens zu Maria, sie könne ihn "noch" nicht anfassen. Interessant ist auch - die Predigt arbeitet das gut heraus - dass er Maria erst mit ihrem Namen anspricht, als sie sagt, dass sie ihren Herrn suche, vorher nicht. Es ist an sich ähnlich wie mit dem Wissen. Es ist da, aber man muss es suchen, sich darum kümmern. Daher war es für mich nie eine Glaubensfrage. Alles das ist für mich ein Teil vom Wissen, von einer Weisheit, die wir nur in Umrissen sehen.  
tg
16.04.2020
18:36 Uhr
     
Wir bekommen wohl nicht mehr vom Auferstandenen als den Ruf: "Folge mir nach!"- Er geht uns voran als Bergprediger und wir folgen ihm hoffentlich. „Liebe! Und tu was du willst“(Augustin).- Im Geschehen, das in meinem Tun und Lassen dann wirklich wird, lebt die Gefährtenschaft mit dem Herrn.
Was wir dabei nicht finden ist die Erlösung aus den Niederungen unseres Alltags. Aber diesen Alltag nehmen als Treffpunkt mit dem Auferstanden- und er gestaltet unser Leben grundlegend, bis ins ewige Leben. Kann das nicht so sein?
 
Helmut Edelmann
16.04.2020
11:00 Uhr
     
Die Osterwoche geht in ihre zweite Hälfte, die Emmausjünger erleben einen Auferstandenen, der mit ihnen geht. Er kommt dazu und ist zur Stelle. Um sich mitzuteilen braucht er seiner Freunde Gestimmtheit. Der Kontext, das Milieu sind wichtig für das Ankommen können des Auferstandenen. Erkannt 'vergeht' er voraus in eine andere Wirklichkeit. Die Herzen brennt und wollen nachgezogen werden in eine andere Sinnlichkeit. Die Jünger bleiben zurückgeworfen in ihren Alltag. Frage: Wie haben sie gewuchert mit ihrer Gotteserfahrung um den auferstandenen Christus?

Diese Frage stelle ich mir auch beim Predigttext vom Ostersonntag. Die Predigerin hat mir geholfen, die Begegnungssituation näher zu betrachten und Maria Magdalenas Christuserfahrung nachzuspüren. Schon am Ostermorgen ruft der Auferstandene einer sich bereits Abwendenden (abgewandten) hinterher. Mit Namen und Stimmenklang wird es für sie Ostern. Freilich, Maria Magdalena sucht und fragt und bringt ihre Karsamstagsenergie mit in den Morgen danach. Das Wunder: Jesus Christus ist da, ruft und gestaltet ihr Leben grundlegend.

Mein Ostermorgen, am Sonntagsfeiertag und am Ostermontagsfeiertag, wie lade ICH mich ein zur Begegnungssituation, wie erreicht der Auferstandene mich. - Die vielen gepredigten emphatischen und akklamatorischen Herold-Triaden sind es nicht. Diese degradieren mich zum Zuschauer eines Mysterienspiels.

Wie schaue ich den mir nahe sein Wollenden Auferstandenen? Wie verwandelt sich das Angelt meiner Auferstehungshoffnung in ein Auferstehungserlebnis. Diese andere Wirklichkeit, die im Garten-Rabbi aufscheint, ist Glaubenssache, gewiß. Doch sie hat nach den Evangelien eine sinnlich-reale dieseitige Komponente. - Ich laufe zurück zur weitgehend verbrürgten Historie, und zur Geschichte der Glaubenszeugen und zur Osterpredigt und bleibe im Bittgebet um Erlösung aus den Niederungen meines Alltags. Mein Osterglaube will aufgerufen werden. Meine Gestimmtheit bittet um Gehörtwerden, um meinen Ostermorgen!
 
Flügelfreundin
15.04.2020
11:54 Uhr
     
Vorsichtshalber sage ich dazu, dass die Frau Präses es einwandfrei formuliert hatte. Nur landete es dann wohl auf einer tschechischen oder polnischen Tastatur. Die Predigt verdient, viel geteilt zu werden. Ich werde sie privat vorlesen. Sie ist eins dieser Haftfüßchen, mit denen Menschen eintauchen können in Religion, auch nur kurz, aber immer etwas davon behalten. Der erste Absatz hat es übrigens in sich.  
Flügelfreundin
15.04.2020
11:20 Uhr
     
TG, wunderschön. Ich habe mir vor dem Ausdrucken die Lücken eingefügt und die wohl polnische Buchstaben statt Zeichen verbessert. Sie können es gern so übernehmen und mit TG versehen, wenn sie möchten. Es ist so lesbarer und verdient, gelesen zu werden. Und vielen Dank dafür.

Sonntag, 12. April 2020Dr.h.c. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von WestfalenPredigt zu Johannes 20, 11-18ZDF-Ostergottesdienst aus der Saalkirche in Ingelheim am 12. April 2020

Ostern ist anders, liebe Gemeinde. Ganz anders. Gähnende Leere in den Straßen. Kein buntes Treiben in den blühenden Gärten der Stadt. Kein Besuch von Familie oder Freunden. Alle bleiben für sich, daheim, mit den Allernächsten. Halten Abstand, schotten sich ab. Vorsichtshalber. Es ist zu gefährlich da draußen, heißt es, seit sie Jesus ans Kreuz geschlagen haben. Erst wenige Tage ist das her. Seitdem herrscht Ausnahmezustand bei den Jüngern damals in Jerusalem. Sie sind auf der Hut, nehmen sich in Acht. Viel zu groß ist die Gefahr, verpfiffen zu werden. Viel zu hoch das Risiko, sich zu infizieren mit der Wut der anderen; angesteckt zu werden vom Hass, der Jesus ans Kreuz brachte. Schlimmstenfalls könnten sie selbst dabei draufgehen so wie er. Ja. Ostern ist anders. Ganz anders. Und zwar schon immer! Von Anfang an. Das erste Osterfest begann mit Abstand und Einsamkeit, mit Furcht und Trauer. Maria ist die Allererste, die sich aufmacht am Ostermorgen. Die Allererste, die merkt, dass etwas nicht stimmt. Hören wir, was der Evangelist Johannes erzählt: Lesung: Johannes 20, 11-18 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen.
II. Maria steht am Grab und weint. Die meisten von uns haben schon an Gräbern gestanden. Manche in den letzten Wochen erst. Nur fünf oder zehn durften mitkommen, höchstens. Einige standen dort vielleicht ganz allein. Allein wie Maria. Das Grab, an dem Maria steht, ist das Grab Jesu. Sie nannten ihn Christus, und sie sagten, er sei Gottes Sohn. Er hatte einzelne Menschen geheilt,und sie ahnten: In ihm war Gott selbst da und schuf neues Leben. Er hatte zu ihnen gesprochen, und sie ahnten: Durch ihn sprach Gott selbst und berührte die Herzen. Dieser Jesus, den sie Christus nannten, Gottes Sohn, der war gestorben. Maria steht vor dem Grab und weint. Sie will Jesus nah sein. Einmal noch. Und wenn es auch nur der tote Jesus ist. Sie will ihm nah sein: Was hat dieser schlichte Wunsch in diesen Wochen für einen Klang! So viele sehnen sich danach, einander nah zu sein. Berühren und sich berühren lassen, in die Arme nehmen und umarmt werden. Es tröstet und wärmt und schützt. Zur Zeit ist leider auch das anders. Einander-nah-Sein ist jetzt vor allem gefährlich, ansteckend, verboten. In mancher Wohnung, in mancher Beziehung, in manchem Flüchtlingslager verkehrt es sich in quälende Enge, in gewaltsame Übergriffe, in bedrängende Not. Was weinst du, fragen zwei Engel aus dem Grab heraus. Behutsam fragen sie, fürsorglich und zart. Aber ihre Nähe tröstet Maria nicht. Jetzt nicht. „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben! Was für ein verzweifelter Satz in einer Zeit, in der aus Turnhallen Intensivstationen werden und auf den Hinterhöfen mancher Krankenhäuser Kühlwagen stehen für die Toten. Ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben! Maria hat all ihre Hoffnung auf ihn gesetzt. Und jetzt ist er tot. Weg. Nicht einmal der Leichnam ist aufzufinden. Maria stellt fest: Jesus hat mich allein gelassen. Viele Menschen stellen das so fest, für sich, nicht nur an Gräbern: Mein Gott hat mich allein gelassen.
III. Maria dreht sich um vom Grab und sieht, so wird erzählt, Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. In diesem kleinen Halbsatz, liebe Gemeinde, steckt das ganze Geheimnis des Ostertages. Sie sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Der Auferstandene ist da, und sie erkennt ihn nicht. Während sie mit Haut und Haaren verstrickt ist in ihre Situation, überwältigt von ihrer Einsamkeit, gefangen in ihrer Not - ist er längst da. Das heißt doch: Auch wenn ich nicht weiß, auch wenn ich gefangen bin in meiner Situation, auch wenn ich im Moment keinen Zugang finden sollte zum auferstandenen Christus, dann macht das dessen Lebendigkeit nicht zunichte! Dass er lebt, hängt nicht von meinem Glauben ab. Wo ich wie gebannt auf das starre, was mein Leben bedroht, steht er, der Lebendige, längst hinter mir und wartet darauf, mir zu begegnen.
IV. Wer sich hinein begibt in diese Ostergeschichte; wer sich buchstäblich hineinstellt in die kleine Szene, neben Maria ans Grab, und ihre Bewegungen mitvollzieht, wird eine verblüffende Entdeckung machen: An einer Stelle stimmt etwas nicht! Maria wendet sich vom Grab um, sieht Jesus stehen, der spricht sie an, sie erkennt ihn nicht, hält ihn für den Gärtner, fragt ihn nach dem Leichnam, und Jesus ruft ihren Namen: „Maria! Darauf heißt es im biblischen Text: Sie wandte sich um und sagt zu ihm: Rabbuni – Meister! Seltsam, eigentlich müsste sie ihm bereits zugewandt sein, er stand ja am Grab direkt hinter ihr. Offenbar fehlt da ein Satz. Offenbar hat es in dieser Begegnung zwischen Maria und Jesus einen Moment gegeben, den der Evangelist Johannes nicht erzählt. Einen Moment, in dem Maria losgelaufen ist, vom Grab weg, auf der Suche nach dem Toten, am Lebendigen vorbei. Doch der Auferstandene unterbricht ihren Lauf, sagt ihren Namen: „Maria! Dabei muss er sich nach ihr umgedreht haben, sie ist doch gerade an ihm vorbeigelaufen. Er, der Auferstandene, wendet sich um und ruft ihr hinterher: Maria! Sie hört ihren Namen, hält inne, dreht sich um, und jetzt, endlich - stehen sie einander gegenüber. Jetzt endlich - treffen sich ihre Blicke. Jetzt endlich - sehen sie einander an. Jetzt endlich erkennt sie ihn. Als sie merkt: Er kennt mich! Sie muss nicht mehr suchen, sie ist ja gefunden. Sie braucht nicht mehr dem Toten nah zu sein, der Lebendige ist ja da und berührt sie mit seinem liebevollen Blick. Kann es größere Nähe geben? In diesem winzigen Moment der Geschichte steckt Ungeheuerliches. Das Heil der Welt liegt darin; deine und meine Zukunft: Gott selbst wendet sich um nach dir und nach mir, ruft uns hinterher. Gott seinerseits findet uns, während wir ihn verzweifelt suchen. Gott gibt sich zu erkennen, indem er dich und mich beim Namen nennt. Dich meine ich. Du liegst mir am Herzen. Dich lasse ich nicht im Stich.
Maria erkennt ihn. Und jetzt will sie ihm wieder nah sein, so wie früher. Nichts hat sie sich doch sehnlicher gewünscht. Jetzt endlich will sie ihn wieder berühren. Umarmen. Ihn am liebsten nie mehr loslassen. Aber der Auferstandene sagt: „Rühr mich nicht an! Das klingt hart und streng. Ganz anders als das liebevolle „Maria!. „Rühr mich nicht an!: Ein traurig vertrautes Verbot in dieser Zeit! Menschen kommen uns vor Augen, voller Sorge, einsam, strikt isoliert. Womöglich, liebe Gemeinde, sind diese Worte der Clou an der ganzen Sache. Womöglich liegt ausgerechnet in diesem Nicht-Berühren-Dürfen die Kraft des Ostergeheimnisses. Nähe, die mehr ist als Anfassen und Umarmen. Nähe, die auch dann gewiss bleibt, wenn wir uns so wie jetzt körperlich nicht nah sein können oder dürfen. „Rühr mich nicht an!: Ohne dieses Verbot des Auferstandenen bliebe Ostern trügerisch und missverständlich. Ein Jesus, den Maria umarmen, be-greifen und festhalten könnte, müsste irgendwann doch wieder sterben. Maria aber begegnet dem Auferstandenen. Für ihn ist der Tod Vergangenheit, ein für alle Mal. Sie kann und darf ihn nicht festhalten, als wäre wieder alles beim Alten. Sein Leben ist nicht wie vorher. Das Leben ist neu. Auch für uns. Der Auferstandene sagt: Ich rufe dich bei deinem Namen. Du gehörst zu mir. Im Leben. Im Sterben. Und durch den Tod hindurch.
V. Ostern ist anders, liebe Gemeinde. Rettend anders. Heilsam anders. Und: Ostern macht anders. Ostern verändert. Dich und mich. Und die ganze Welt. Wie auch immer uns unsere Wege führen: Wir gehen auf das Leben zu. Die Frau, die weinend am Grab stand und gefangen war in der Welt des Todes, bleibt nicht die Alte. In sie kommt neues Leben. Schon jetzt. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«.
Maria will es nicht für sich behalten. Sie muss davon erzählen. Anfassen, berühren, be-greifen kann und darf sie ihn nicht. Aber ihr Herz ist berührt durch die Liebe des Auferstandenen. Ihr Leben ist berührt durch eine neue Aussicht, die stärker ist als der Tod. Ihr Glaube ist berührt durch eine Hoffnung, die über alles hinausgeht, was wir zu denken vermögen. Und wenn wir gleich, am Ende des Gottesdienstes, mit unzähligen Menschen in ganz Deutschland gemeinsam singen und musizieren: Christ ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein - dann mag es geschehen, dass dieser alte Osterhymnus uns ganz neu berührt. Dass im Singen und Musizieren etwas mit uns geschieht. Dass wir spüren: Es reißt uns mit weit hinaus über unseren kleinen Mut und unsere zaghafte Hoffnung. Nicht nur in dieser verrückten Zeit. Das gebe der lebendige Gott. In diesem Sinne: Ein ganz anderes, hoffnungsvolles Osterfest. Amen.
 
die Augustiner
14.04.2020
18:29 Uhr
     
Eine ganz ausgezeichnete Predigt, die in der Tat auch von dir hätte sein können.
Das " rühr mich nicht an" trifft uns in diesen Zeiten tief ins Herz, so intensiv hatten wir früher über diesen Satz nicht nachgedacht.
 
tg
14.04.2020
15:57 Uhr
     
Hatte ich das schon gesagt? Diese Predigt hätte ich auch gern gehalten. TG  
tg
13.04.2020
15:24 Uhr
     
Sonntag, 12. April 2020Dr.h.c. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von WestfalenPredigt zu Johannes 20, 11-18ZDF-Ostergottesdienst aus der Saalkirche in Ingelheim am 12. April 2020

Ostern ist anders, liebe Gemeinde. Ganz anders. Gähnende Leere in den Straßen. Kein buntes Treiben in den blühenden Gärten der Stadt. Kein Besuch von Familie oder Freunden. Alle bleiben für sich,daheim, mit den Allernächsten.HaltenAbstand, schottensich ab. Vorsichtshalber. Es ist zu gefährlich da draußen, heißt es, seit sie Jesus ans Kreuz geschlagen haben. Erst wenige Tage ist das her. Seitdemherrscht Ausnahmezustand bei den Jüngern damals in Jerusalem.Sie sind auf der Hut, nehmen sich in Acht. Viel zu großistdie Gefahr, verpfiffen zu werden. Viel zu hochdas Risiko,sich zu infizierenmit der Wutder anderen; angesteckt zu werden vomHass, der Jesus ans Kreuz brachte. Schlimmstenfalls könnten sie selbstdabei draufgehen ųso wie er. Ja. Ostern ist anders. Ganz anders. Und zwar schon immer! Von Anfang an. Das erste Osterfest begannmit Abstand und Einsamkeit,mitFurchtund Trauer. Maria ist die Allererste, die sichaufmacht am Ostermorgen.Die Allererste, die merkt, dass etwas nicht stimmt. Hören wir, was der Evangelist Johannes erzählt:Lesung: Johannes 20, 11-18Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. 13Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. 16Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen
II.Maria stehtamGrab und weint. Die meisten von uns haben schon an Gräbern gestanden. Manche in denletzten Wochenerst.Nurfünf oder zehndurftenmitkommen, höchstens. Einigestanden dort vielleicht ganzallein. Allein wie Maria.Das Grab, an dem Maria steht, ist das Grab Jesu. Sienannten ihn Christus, und sie sagten, er sei Gottes Sohn. Er hatte einzelne Menschen geheilt,und sieahnten:In ihm war Gottselbst da und schuf neues Leben. Er hattezu ihnen gesprochen, undsieahnten: Durch ihn sprach Gott selbstund berührte dieHerzen. Dieser Jesus, den sie Christus nannten, Gottes Sohn, der war gestorben. Maria steht vor dem Grabund weint. Sie will Jesus nah sein. Einmal noch. Und wennes auch nur der tote Jesus ist. Sie will ihm nah sein: Was hat dieser schlichte Wunsch in diesen Wochen für einen Klang! Sovielesehnen sich danach,einander nah zu sein.Berührenund sich berührenlassen,in die Arme nehmen und umarmt werden. Es tröstet und wärmt und schützt.Zurzeitist leider auch das anders.Einander-nah-Seinist jetzt vor allemgefährlich, ansteckend, verboten. In mancher Wohnung, in mancher Beziehung, in manchem Flüchtlingslager verkehrt es sich in quälende Enge, in gewaltsame Übergriffe, in bedrängende Not.ŹWas weinst duťź, fragen zwei Engel aus dem Grab heraus.Behutsamfragen sie, fürsorglich und zart. Aber ihre Nähe tröstet Maria nicht. Jetzt nicht.„Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ichweiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben!ŵWas für ein verzweifelter Satzin einer Zeit,in der aus TurnhallenIntensivstationen werden und aufden Hinterhöfen mancher Krankenhäuser Kühlwagen stehen für die Toten.ŹIch weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben!ŵMariahat allihre Hoffnungauf ihngesetzt.Und jetzt ist er tot.Weg.Nicht einmal der Leichnamist aufzufinden. Maria stellt fest: Jesus hat mich allein gelassen.Viele Menschen stellen das so fest, für sich, nicht nur an Gräbern:Mein Gott hat mich allein gelassen. III.Maria dreht sich um vom Grab ųund siehtųso wird erzählt ųŹJesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist.ŵIn diesem kleinen Halbsatz, liebe Gemeinde, steckt das ganze Geheimnis des OstertagesŤ Sie Źsieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist.ŵDer Auferstandene ist da ųund sie erkennt ihn nicht.
Während sie mit Haut und Haarenverstrickt ist in ihre Situation, überwältigt von ihrer Einsamkeit, gefangen in ihrer Not -ist er längst da.Das heißtdoch: Auch wenn ich Źnicht weißŵ, auch wenn ich gefangen bin in meiner Situation, auch wenn ich im Moment keinen Zugang finden sollte zum auferstandenen Christus, dann macht das dessen Lebendigkeit nicht zunichte!Dass er lebt,hängt nichtvon meinem Glaubenab. Wo ich wie gebannt auf dasstarre, was meinLeben bedroht, steht er, der Lebendige, längst hinter mir und wartet darauf, mir zu begegnen. IV.Wersich hineinbegibt in diese Ostergeschichte; wer sich buchstäblich hineinstellt in die kleine Szene, neben Mariaans Grab, und ihre Bewegungen mitvollzieht, wird eine verblüffende Entdeckung machen:An einer Stellestimmt etwas nicht!Maria wendetsich vom Grab um, siehtJesus stehen, der spricht sie an, sie erkennt ihn nicht,hält ihn für den Gärtner, fragt ihn nach dem Leichnam,und Jesus ruft ihren Namen:„Maria!ŵ.Darauf heißt es im biblischen Text: ŹSie wandte sich umŵ und sagt zu ihm: ŹRabbuni –Meister!ŵ. Seltsam ųeigentlichmüsste sie ihmbereitszugewandt sein, er stand ja am Grab direkt hinter ihr.Offenbar fehlt da ein Satz. Offenbar hat es in dieser Begegnung zwischen Mariaund Jesus einen Moment gegeben,den der Evangelist Johannes nicht erzählt. Einen Moment, in dem Marialosgelaufen ist, vom Grab weg,auf der Suche nach dem Toten, am Lebendigenvorbei.Doch derAuferstandene unterbrichtihren Lauf, sagt ihren Namen: „Maria!ŵ.Dabei muss er sichnach ihr umgedreht haben, sie ist dochgeradean ihm vorbeigelaufen. Er, der Auferstandene, wendet sich um und ruft ihr hinterherŤ ŹMaria!ŵ. Sie hört ihren Namen, hält inne, dreht sich um,undjetztųendlich-stehen sie einander gegenüber. Jetzt ųendlich -treffen sich ihre Blicke. Jetzt ųendlich -sehen sie einander an. Jetzt ųendlich ųerkennt sie ihn. Alssie merkt: Er kennt mich! Sie muss nicht mehr suchen, sie ist ja gefunden. Sie braucht nicht mehr dem Toten nah zu sein, der Lebendige ist ja da und berührt sie mit seinem liebevollen Blick. Kann es größere Nähe geben? In diesemwinzigenMoment der Geschichtesteckt Ungeheuerliches. Das Heil derWeltliegt darin; deineund meine Zukunft:Gott selbst wendet sich um nach dir und nach mir, ruft uns hinterher.Gott seinerseits findet uns, während wir ihn verzweifelt suchen.Gottgibt sich zu erkennen, indem er dichund mich beim Namennennt. ŹDich meine ich. Du liegst mir am Herzen.Dich lasse ich nicht im Stich.
Maria erkennt ihn. Und jetztwillsie ihm wieder nah sein, so wie früher. Nichts hat sie sich doch sehnlicher gewünscht. Jetzt ųendlich ųwill sie ihn wieder berühren. Umarmen. Ihnam liebsten nie mehr loslassen. Aber der Auferstandene sagt: „Rühr mich nicht an!ŵDas klingt hart und streng. Ganz anders als das liebevolle „Maria!.„Rühr mich nicht an!: Eintraurig vertrautes Verbot in dieser Zeit! Menschen kommen uns vor Augen, voller Sorge, einsam, strikt isoliert. Womöglich, liebe Gemeinde, sinddiese Worte der Clou an der ganzen Sache.Womöglich liegt ausgerechnetin diesem Nicht-Berühren-Dürfen die Kraftdes Ostergeheimnisses.Nähe, die mehr ist als Anfassen und Umarmen.Nähe, die auch dann gewiss bleibt, wenn wir uns ųso wie jetzt ųkörperlich nicht nah sein können oder dürfen.„Rühr mich nicht an!ŵ: Ohne dieses Verbot des Auferstandenen bliebe Ostern trügerisch und missverständlich. Ein Jesus, den Maria umarmen, be-greifen undfesthalten könnte, müsste irgendwanndoch wieder sterben. Maria aber begegnet dem Auferstandenen. Für ihn ist der Tod Vergangenheit, ein für alle Mal.Sie kann und darf ihn nicht festhalten, als wäre wieder alles beim Alten. Sein Leben ist nicht wie vorher. Das Lebenist neu. Auchfür uns.Der Auferstandenesagt: ŹIch rufe dichbei deinem Namen. Du gehörst zu mir.Im Leben. Im Sterben. Und durch den Tod hindurch.VI.Ostern ist anders, liebe Gemeinde. Rettend anders. Heilsam anders.Und: Ostern machtanders. Ostern verändert. Dich und mich. Und die ganze Welt. Wie auch immer uns unsere Wege führen: Wir gehen aufdas Leben zu. DieFrau, die weinend am Grab stand und gefangen war in der Welt des Todes, bleibtnicht die Alte. In sie kommt neues Leben. Schon jetzt.Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«.
Maria will es nicht für sich behalten. Sie muss davon erzählen. Anfassen, berühren, be-greifen kann und darf sie ihn nicht. Aber ihr Herz ist berührtdurch die Liebe des Auferstandenen. Ihr Leben ist berührt durch eine neue Aussicht, die stärker ist als der Tod. Ihr Glaube ist berührt durch eine Hoffnung, die über alles hinausgeht, was wir zu denken vermögen.Und wenn wir gleich, am Ende des Gottesdienstes, mit unzähligen Menschen in ganz Deutschland gemeinsam singen und musizieren:ŹChrist ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein!ŵ-dann mag es geschehen, dass dieser alte Osterhymnus uns ganz neu berührt. Dass im Singen und Musizieren etwas mit uns geschieht. Dass wir spüren: Es reißt uns mit ųweit hinaus über unseren kleinen Mut und unsere zaghafte Hoffnung. Nicht nur in dieser verrückten Zeit. Das gebe der lebendige Gott.In diesem Sinne: Ein ganz anderes, hoffnungsvollesOsterfest.Amen.
 
die Augustiner
12.04.2020
14:09 Uhr
     
Allen hier Mitwirkenden möchten wir - trotz der widrigen Umstände- ein gesegnetes Osterfest wünschen. Wir grüßen dich, lieber Traugott, ganz herzlich von deinem guten Freund Pastor Teichert, unseren Stifts-Seelsorger, der uns seit 30 Tagen zum Frühstück mit einem Gedicht versorgt hat. Das heutige wollen wir hier gerne teilen:Bruno Stephan Scherer, GOTT ZEICHNEN
(1929 Gretzenbach- 2917 Menzingen Schweiz)
Zeichnen Sie mir Gott
verlangte der Psychotherapeut

Sie rief:
Wie kann ich zeichnen
was ich nicht gesehen
nicht gefasst, nicht begriffen habe
Er schwieg
Sein Gesicht blieb hart
Unwirsch zog sie einen Kreis
über Blatt und Tisch:
Sonne, Erde, Gestirn

oder welche Kugel

Nun geben Sie ihm einen Namen
bezeichnen Sie Gott

ER ist zu groß
zu herrlich, murmelte sie
zu vollkommen-schön
Ich finde keine Worte

Denken Sie nach: Wie lassen sich Vater und Mutter, Bruder und Schwester,
Freund und Geliebter mit einem Namen benennen

Sie verbarg ihr Gesicht mit den Händen
und flüsterte
DU
 
Helmut Edelmann
11.04.2020
17:25 Uhr
     
Lässt sich die fragende Dunkelheit des Karsamtags ergründen? Plappern wir hilflos darüber hinweg? - Einfach aushalten, wer hält das aus!? Gottes eigene Ohnmacht im Gebetsschweiß der Gartenstille erspüren können? Leere lungert vor dem leeren Grab. Was will ich sagen? Es ist kein Verweilen. Zittern und Zagen um mich, um meine Existenz, um den Lauf der Welt.
Es ist erschienen, was wir sein werden, bedankt im Osterlachen. Soll das alles ein Witz sein? Soll Gott durch das Felsengrab kommen? Zu mir? - Ich habe den Tod weggesperrt, mit einer Steinplatte ein-/ausgesperrt. Gott macht alles anders und kommt durch Dick und Dünn in den Garten. Osterlachen wird zu meinem Gebet.
Kein Eskapismus, kein Wort zu viel; eher Sisyphus-Schweigen und Gott bitten, dass er mich verstehen lehrt, mich erlöst von meinem Machertum, von meinen Lösungsangeboten, von meiner Bigotterie.
Der "fröhliche Wechsel" eines Luther-Glaubens kehre ein zu mir im Jahre 2020.
Gott, hilf mir auszuhalten, was ich nur schwer verstehen kann. Erlöse mich von meinen bohrenden Fragen, von meinem Vorauslaufen zum eigenen Ende; im Gepäck die Rebellion meiner, meine Existenz eintauschen zu müssen, um dich zu schauen. Verweile mit mir in meinem Gethsemane. Lass mich aushalten bis du mir Erlösung schenkts. Amen
 
Flügelfreundin
11.04.2020
16:11 Uhr
     
Danke für die Ideen. Allerdings ist Jesus unversehrt. Und wenn der unversehrte Jeus die Flügel ausbreitet, heißt es: Dies Kind soll unverletzet sein. Vielleicht bezieht sie sich auf die Überlebenden des Holocaust, meine einzige Erklärung, denn die waren versehrt, aber physisch noch heil.  
Luise
10.04.2020
22:21 Uhr
     
Kommt Jesus unversehrt durch? Er trägt zumindest die Zeichen/Narben unmenschlicher Grausamkeiten - und das ist nur das äußerlich Sichtbare. Die Feueröfen und Löwengruben meines Lebens haben deutliche Spuren hinterlassen in den Wandlungen (Richard Rohr:Tranformationen) die dadurch möglich wurden - so verstehe ich diese Worte bei Domin- und so verstanden kann ich danken auch für Feuerofen und Löwengrube. Aber Vorsicht: nicht jede/r kommt versehrter und heiler heraus, sondern darin um - angesichts eines liebenden Gottes eher schwierig. Ich denke an die Abertausende, die auf der Flucht bereits umgekommen sind, umkommen werden und die in diesem Moment elend an Corona und anderem sterben. Und ich weiß nicht, ob es nicht zynisch ist zu sagen, dass der liebende Gott mit ihnen leidet?  
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