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:: lebensmut.de ::
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marie
26.11.2017
18:51 Uhr
     
"wenn ich tot bin, sollst du gar nicht trauern..." könnte doch glatt von Jesus sein (ca. 50% seiner Botschaft?),wenn wir nicht wüssten, dass es Ringelnatz ist.  
Abels Muss
25.11.2017
15:37 Uhr
     
Ach, TG, du wirst uns allen hier niemals tot sein.

Aber nochmal zum Alten:

Ich dachte über das MUSS ganz schön lange nach wegen der Hilde und ihres rätselhaften Gedichts:

Das MUSS zieht sich in Form von Aufstehen durch die Bücher der Juden, die wir als Altes Testament kennen.
Abraham ist noch sehr antik, er ist nicht wie Jonas. Er gehorcht und denkt, er müsse seinen Sohn opfern. Doch er wird davon erlöst.
Isaak darf mit Gott selbst kämpfen. Jakob bekommt seine Söhne wieder, Josef wird ein ganz Großer, Moses wird ausgesetzt, aber gerettet. Elias liegt unter einem Baum und will sterben, und dann kommt die beste Beschreibung von Gott, die es auf Erden gibt, und er steht wieder auf. David darf seinen Fehler bereuen und weitermachen, Hiob bekommt ein zweites Leben.

Und all das prägt Jesus, und er gibt es in den Gleichnissen zum Besten. Aufstehen, immer wieder.
Daher Domins Muss. Es ist die einzige Lösung.

Dazu aus dem Leben:
Da war mein Sohn sehr krank, zweimal hintereinander, also sehr lange, und ich verzweifelte. Aber Gott war in der Form präsent, dass ich mit ihm haderte. Außerdem bot ich mich zum Tausch an. Ich war in so schlechter Verfassung, dass ich auf einer Autofahrt von zwanzig Minuten anhalten musste am Straßenrand. Und diesen Halt hat Gott selbst veranlasst, denn auf der anderen Straßenseite stand ein einfaches Kreuz. Die Angehörigen des mutmaßlichen Unfallopfers hatten dort einen Baum gepflanzt. Der war noch ganz klein und hatte unglaublich viele Blätter, ein urgesunder Baum. Das veränderte mich. Ich glaubte plötzlich, dass alles gut würde und trat ganz anders auf. Und alles wurde wieder gut. MUSS. Man muss glauben. Und Aufstehen, wie Hilde Domins Abel.
 
tg
25.11.2017
15:11 Uhr
     
"Wennich tot bin,darfst Du nicht um mich trauern,meine Liebe wird mich überdauern und in fremden Kleidern dir begegnen und Dich segnen. Joachim Ringelnatz sagte das und ich habs manchmal weiter gesagt- wollte mutmachen, dass vorn nicht Leere und Verlorensein ist. Sondern der Dir starb, ist im Glück und Du gib Dein Lieben weiter und nimm neues Lieben aus dem großen Schatz.  
Menke
25.11.2017
13:18 Uhr
     
Mehr ist weniger!

Komme eben vom Brötchen holen, aus der Markthalle, von Menschen, die nach Wein, Weib und Gesang, mit Brötchen und Wurst, sich äzend, ihre Münder voll stopften.
Dicht gedrängt, an den runden tischen, mit langen, stieligen, gefüllten Weingläsern, in verschiedenenen bunten
Farben.
Marktgeschreie, war nicht zu vernehmen, nur dichtes Gedränge, mit vielen Wortfetzen, nach Schweiß, schwitzend, kam mir entgegen.
Ich kaufte, wie immer, verschiedene Brötchen, froh, noch einige, zu meiner Auswahl, gehörende, Restbestände zu ergattern.
Da sehe ich beim rausgehen, ein Mann mittleren alters, den ich von der Uni und Matrkhalle gut kenne. Bescheidenheit und Aufmerksamkeit, zum Gruße, war immer erkennbar, für mich.
Taschenbücher im Antiqariat, werden von ihm, seit etlichen Jahren, hier wohlfeilig, an beiden Orten angeboten.
Doch jetzt, gierig sein Blick, auf eingenommene Geldscheine, auf seine extra, große Gelbörse gerichtet.
Seine Augen verdrehten sich hin und her, Gesichtzüge, verrieten eine Grimasse von Gier, fixiert auf Geldscheine, in 20 EUR und 10 EUR Scheinen, was mir Angst und Bange, dann auch noch machte.
 
Abel, steh auf!
24.11.2017
13:51 Uhr
     
Das MUSS der Hilde Domin:

Abel steh auf
es muss neu gespielt werden
täglich muss es neu gespielt werden
täglich muss die Antwort noch vor uns sein
die Antwort muss ja sein können
 
DS
24.11.2017
11:39 Uhr
     
Marie, wunderbar, mach weiter mit, bitte! So komponieren wir gemeinsam die Strophen unseres Lebensliedes! Delf  
marie
23.11.2017
23:39 Uhr
     
den Dostojewskisatz nochmals gelesen, höre ich sein "muss" getrieben von seinem leidenschaftlichen Wunsch: lebe,LEBE, leb um Gottes willen leidenschaftlich! Passion hat nicht umsonst zwiefache Bedeutung, Leidenschaft und Leiden. Also auch gegen meine Mattigkeit, mein Stumpfwerden, mein Einrichten im Gemütlichen, mein Kleinvonmirselberdenken, vielleicht?  
Koriander
23.11.2017
16:59 Uhr
     
Vollkommen richtig: Es muss MUSS heißen.

Denn du kannst krank werden. Deine Lieben können krank werden. Das Sterben will ich mal auslassen.

MUSS: Die Großeltern wussten das noch. Beteten um Gesundheit, dankten für Essen. Ja, TG.
 
ds
23.11.2017
08:05 Uhr
     
freu mich, dass mal ein richtiger thread heisst das wohl, zustande kommt. Marie hat das schön vertieft, danke dafür! Bleibt dankbar, froh, behütet, getragen... lest weiter mit bei TG, der uns so viel Stoff - auch auf dieser Seite - aufbereitet hat. Ich guck da immer wieder rein, wenn ich einen Gedanken "kaue" und Schub brauche an LEBENSMUT. LG Delf  
Ursula
22.11.2017
08:59 Uhr
     
Wenn wir einstimmen können : in wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über uns Flügel gebreitet.......dann werden sicher auch Erinnerungen wach an Zeiten, in denen wir besonderen Schutz erlebten.  
marie
21.11.2017
22:38 Uhr
     
Das "Muss" und das "Müssen" sind bei vielen von uns belastet: Pflicht, Verlust von Selbstbestimmung usw. klingen da auf. Wenn ich den Canettisatz bedenke, so könnte es doch auch ganz einfach die Tatsache sein, dass ich,ICH, lebe, immer noch lebe! Vielleicht "muss" ich mich manchmal zur Dankbarkeit tragen, aber es ist doch immer noch SCHÖNER!, mir mal einen Satz der Dankbarkeit über die Zunge laufen zu lassen, und wenn es nur probehalber und überhaupt nicht authentisch ist, als dies nicht zu tun. Ich jedenfalls lebe glücklicher, gelassener, einfach leichter mit Dankbarkeit als ohne. Also vielleicht einfach mal eine Woche lang 1xtäglich Selbstverschreibung, gerne unauthentisch,besonders wirkungsvoll vor dem Spiegel und laut gesprochen, und dann beobachten, was passiert. Zumindest der göttliche Funke in mir freut sich, fühlt sich lebendiger als zuvor oder überhaupt aus dem Schlaf geweckt. So ein "muss" kann zur inneren Nor-wendigkeit werden und hat dann mit Pflicht nix mehr zu tun, sondern mit Lust.  
DS
18.11.2017
16:32 Uhr
     
...oder evtl. besser: ...sich dazu einladen...eingeladen wissen...Gnade bedenken...Herzlich Delf  
tg
18.11.2017
16:11 Uhr
     
Schn recht. Man kanns nur sich abverlangen.  
tg
18.11.2017
15:58 Uhr
     
Ich bleibe bei "muss". Jedenfalls, ich muss für jede Lebensfaser dankbar sein. Auch wenn ich auch schon genugsam heulen mußte, und ich jenseits allen Jubels war.
"Lobe den Herrn...der dich erhält, wie es dir selber gefällt, hast du nicht diese verspüret?"- das kann man nicht jederzeit singen-. Aber als Summe meines Lebens würd ich es schon gern summen. Mit Canetti :
"Die Vorstellung, dass einem das Leben geschenkt worden ist, erscheint mir ungeheuerlich"( Canetti ).
 
SB
17.11.2017
07:57 Uhr
     
Ich schließe mich Orbart und DS an :

Jede Minute, jeder Augenblick des Lebens (muss) "stattdessen sollte / könnte"
für den Menschen eine Seligkeit sein.
Das Leben besteht ja wahrlich nicht nur aus Seligkeit, negatives gehört sicher auch dazu.
Und wunderbar, wenn wir dann wieder selbst dazu beitragen und die Seligkeit wieder aus vollem Herzen genießen können.

Schönes Wochenende
 
Orbart
15.11.2017
20:05 Uhr
     
Wir können uns nicht völlig entkoppeln von unserem genetischen Erbe.Wir stammen letztlich aus der Tierreihe und Gefühle der Unzufriedenheit,des Mangels und der Unlust sind wichtige Motive, unsere Situation aktiv zu verändern.
Insofern sind negative Gefühle wichtige Indikatoren im Kontakt mit der Realität .
Ob wir das wollen oder nicht: wir stecken in einer Welt voller eiserner Regeln und "persönliches Glück ist im Plan der Schöpfung nicht vorgesehen!" (Sigmund Freud).

So schön die Worte Dostojewskis auch sein mögen, sie sind eher Vision als Korrektiv.Und wie groß unser eigener Spielraum bei all dem ist, bleibt ungewiss..........
 
DS
15.11.2017
12:28 Uhr
     
tg wenn du statt "muss" ..."könnte" schreiben würdest, bin ich weiter sofort bei dir! "Mussturbieren" , wie es mal jemand nannte, treibt den Geist, die Seele, den Glauben nicht oder nur schwer. Es geht doch auch nicht: " du musst mich aber doch lieben"... oder "du musst...dies oder das!"
Treiber ist doch stets allein das Herz...oder??
Wieder mal ein Feld zum Gedankenaustausch hier, mal sehen!...Sagt was!! Delf
 
tg
15.11.2017
10:31 Uhr
     
Jede Minute jeder Augenblick des Lebens muss für den Menschen eine Seligkeit sein. …das muss es, unbedingt muss es das. Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, es so einzurichten. (Dostjewskij) Aber oft dies Knüttern, Stöhnen, Unwirschsein, das Geizen. Es ist ein Jammer.  
die Augustiner
09.11.2017
21:59 Uhr
     
Der Namensgeber unserer Seniorenstifte Aurelius Augustinus (354 - 430 ) hat am 13.11. Geburtstag und wir werden entsprechend ein Glas Wein trinken. Er sagte uns:
"Gott, du hast mit deiner Liebe unser Herz wie mit einem Pfeil getroffen.
Deine Worte sind tief in unser Herz eingegraben.
Sie durchglühen unser Denken und entzünden uns zu einer starken Flamme,
die nicht zu löschen ist."
 
tg
07.11.2017
18:20 Uhr
     
das Aufgegebene!  
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